
Julabo baut zweiten Produktionsstandort.
Klimapositives Produktionsgebäude im DGNB Gold-Standard
Die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Temperiergeräten bringt den Standort Seelbach an seine Grenzen.
„Für dieses größere Volumen reichen unsere Kapazitäten in Seelbach mittel- und langfristig gesehen einfach nicht aus.“
Der kaufmännische Geschäftsführer Ralf Wurth hebt die Anbindung des Standorts an die Autobahn, die Grenze zu Frankreich und den öffentlichen Nahverkehr hervor. (Badische Zeitung 07.05.2022)
In einem ersten Bauabschnitt werden auf einer Fläche von 5.000m²
Arbeitsplätze in der Serienproduktion und Logistik entstehen.
Klimapositives Produktionsgebäude im DGNB Gold-Standard
Das neue Gebäude von Julabo Werk II ist besonders ressourcenschonend, wirtschaftlich und funktional.
Ökologie und Ökonomie
Die energieoptimierte Gebäudehülle ist mit effizienter Gebäudetechnik und einer PV-Anlage auf dem Dach zur Deckung des Gesamtenergiebedarfs ausgestattet. Somit produziert das Gebäude den gesamten Jahresenergiebedarf der Produktionsstätte durch die eigene PV-Anlage und ist als Plus-Energie-Gebäude klimaneutral auf die Zukunft ausgerichtet.
Durch die wirtschaftliche Auslegung der Tragkonstruktion und der Baustoffwahl Holz wird die graue Energie auf ein Minimum reduziert. Der Schwerpunkt aller Materialien liegt auf der Nutzung wiederverwertbarer Baustoffe und eine einfache Rückbaufähigkeit. Durch die Vermeidung besonders energieintensiver Materialien, insbesondere Stahlbeton, konnte die CO2 Bilanz des Gebäudes deutlich gesenkt werden. Durch eine Ökobilanz wurde das Bauwerk optimiert und der CO2-Abdruck des Gebäudes nachweislich reduziert.
Ein weiterer Vorteil liegt in den niedrigen Gebäudekosten im Lebenszyklus durch die Auswahl langlebiger Materialien und insbesondere grundsätzlich durch das Vermeiden von aufwendigen Materialschichten (z.B. Estriche und Putze). Dies fördert zugleich die Rückbaufreundlichkeit des Gebäudes, da Verbundstoffe, welche aufwendig getrennt werden müssten, entfallen.
Kurze Transportwege konnten durch den Einsatz von RC-Material für die Geländeauffüllung der abgebrochenen Hangars auf dem Flugplatzareal erreicht werden. Durch die Reaktivierung von Brachflächen auf dem ehemaligen militärisch genutzten Gelände wird eine zusätzliche Versiegelung von bisher unbebauten Flächen vermieden. Mehr noch werden ehemals belastete Flächen einer weniger belastenden Nutzung zugeführt und kommen somit der Umwelt zugute.
Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit ist ein wichtiger Bestandteil für ein langlebiges Gebäude. So ist die Struktur unterteilbar, umnutzungsfähig (Höhe und ausreichend große Öffnungen) und durch die gute Zugänglichkeit aller Komponenten der Anlagentechnik für eine Nachrüstung und einen späteren Austausch flexibel. Vertikale Schächte/ Trassen aller Gewerke sind zugänglich und Umrüstungen somit ohne größere Störungen im Gebäudebetrieb möglich. Der fast stützenfreie Grundriss bietet eine hohe Flächeneffizienz.
Eine Grundwasser-Wärmepumpe dient zum passiven Heizen, sowie zum passiven Kühlen der Halle im Sommer. Passive Systeme tragen zur Reduktion des Primärenergiebedarfs bei. Durch die Minimierung technischer Systeme, welche in der Anschaffung und im Gebäudebetrieb Kosten verursachen, konnten die Lebenszykluskosten optimiert werden.
Die Kompaktheit des Baukörpers, der hohe Dämmstandard eines KfW 40 Gebäudes, der optimierte Fensterflächenanteil für eine angenehme Tageslichtnutzung (Lichtlenkung) sowie die Ausgewogenheit zwischen der Nutzung solarer Erträge (passiv) und dem Vermeiden der Überhitzung durch flächendeckenden Sonnenschutz bieten höchsten Komfort und geringe Betriebskosten. Hoher visueller Komfort durch Tageslichtverfügbarkeit im gesamten Gebäude, durchgängige Sichtverbindung nach außen und vollständige Verschattungsmöglichkeit zur Sicherstellung der Blendfreiheit an den Arbeitsplätzen zeichnen die Räume aus.
Die Dachbegrünung als sommerlichen Wärmeschutz und zur Steigerung der Behaglichkeit entlastet als zusätzlicher Regenwasserspeicher die Versickerungsflächen.
E-Ladesäulen für PKWs, gespeist durch den eigen produzierten Strom, reduzieren fossile Antriebstechniken und Ladepunkte für E-Bikes fördern die körperliche Aktivität der Mitarbeiter.
Bepflanzung und überdachte Sitzgelegenheiten im Außenbereich für die Pausen der Mitarbeiter dienen der Erholung. Die hohe Aufenthaltsqualität durch verschiedene Kommunikationszonen in der Produktion und Transparenz durch interne Glasfassaden zu den Aufenthaltsbereichen lassen das Gebäude offen, freundlich wirken und laden an einen modernen, attraktiven Arbeitsplatz ein.

- https://www.architekten-keienburg.de/wp-content/uploads/2023/04/10-Visualisierung.jpg
- https://www.architekten-keienburg.de/wp-content/uploads/2023/02/JULABO-Website-86x65.jpg